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Einblick in die neue Abteilung für Qualitätsmanagement 

Passion for Quality

Um in der mitbewerberreichen Holzindustrie die entscheidende Nasenlänge vorn zu liegen, schöpft Pfeifer sämtliche Maßnahmen zur Qualitätskontrolle und -sicherung aus. Zudem nimmt ein dreiköpfiges Team die gesamte Wertschöpfungskette in den Fokus, um Abläufe und Produkte zu optimieren und ein hohes Maß an Qualitätsbewusstsein auf allen Ebenen des Unternehmens zu verankern.

Interimistisch übernimmt Andreas Schmid im Jahr 2019 die Leitung der neu eingerichteten Abteilung für Qualitätsmanagement. Sein Tätigkeitsfeld: vielfältig, komplex, spannend. Schmid und seine beiden Mitarbeiterinnen Diana Mehlan und Lucia Wolkersdorfer arbeiten als Bindeglied zwischen Produktion und Vertrieb täglich an der nachhaltigen Verbesserung der Produktqualität im Unternehmen. Zu ihren Aufgaben gehört es, die Produktqualität entsprechend der Kundenerwartungen zu gewährleisten.

Um qualitative Anforderungen zu erfüllen, müssen Schwachstellen und Verbesserungspotenziale in den verschiedenen Stufen der Verarbeitungsbereiche festgestellt werden. Dazu werden Methoden und Werkzeuge aus dem Qualitätsmanagement angewandt. Die Umsetzung erfolgt, nach Maßgabe betriebswirtschaftlicher Vertretbarkeit, gemeinsam mit den betreffenden Abteilungen. Professionelles Datenmanagement und systematische Dokumentation machen dabei jeden Schritt standortübergreifend nachvollziehbar.

„Hauptziel unserer Abteilung ist es, das Qualitätsverständnis auf allen Ebenen zu etablieren – vom Produktionsmitarbeiter bis zur Geschäftsführung“, fasst Andreas Schmid zusammen.

Während Schmid übergeordnet die Fäden zieht und den Austausch zwischen den Werksleitern anregt, teilen sich Diana Mehlan und Lucia Wolkersdorfer das anspruchsvolle Produktportfolio auf: Erstere wirkt als Qualitätsmanagerin für den Bereich Span und Spanklötze, Zweitere bringt ihre Kompetenz im Bereich Schnittholz und Weiterverarbeitungsprodukte ein.

Hoher Aufwand für den besten Klotz

Welchen Aufwand Pfeifer betreibt, um nachhaltig herausragende Qualität sicherzustellen, zeigt sich am Beispiel Palettenklotz. „Unsere Kunden erwarten sich maßhaltige, langlebige Klötze für stabile Paletten. Wir analysieren laufend, wie wir diese Eigenschaften positiv beeinflussen und gewährleisten können, etwa durch verschiedene Leimzusammensetzungen“, erklärt Diana Mehlan. Um neue Rezepturen unabhängig von der laufenden Produktion testen zu können, wurden in Lauterbach eine eigene Testpresse und eine separate Leimmischanlage für Produktversuche installiert.

„Wir prüfen jeden Versuchsklotz auf Herz und Nieren, wie er sich in puncto Wasseraufnahme, Nagelausziehwiderstand etc. verhält. An allen drei Standorten mit Klotzproduktion haben wir jeweils ein Labor für die Produktionskontrolle und für weiterführende Testreihen. Bei größeren Prüfungen arbeiten wir auch mit einem externen Prüflabor zusammen.“ 

Mit diesen Maßnahmen verlässt Pfeifer den reinen Herstellerstatus und positioniert sich als Know-how-Träger, der aktiv in Forschung und Entwicklung mitwirkt. Andreas Schmid unterstreicht die Vorteile, bereits in der Produktentwicklung anzusetzen: „Die Qualität eines Spanklotzes hängt u.a. von Holzart, Trocknung, Quellung, Leimen und Zusatzstoffen ab. Unsere Versuchsanlage erlaubt es, mit Druck und Zusatzstoffen zu variieren, im Labor in Lauterbach analysieren wir Schwund, Quellung und Ausdunstung. Daraus können wir schnell Ergebnisse ableiten, Rückschlüsse ziehen und das Produkt ab dem ersten Tag in Hinblick auf die Kundenanforderungen optimieren.“

Mit Produktversuchen und Testreihen wirkt Pfeifer aktiv an der Forschung mit.

Gewusst wie: Schnittholz sortieren und veredeln

In den Schnittholzsortieranlagen kommt modernste Scanner-Technologie zum Einsatz, um gleichbleibende und einheitliche Qualität aus allen Werken zu gewährleisten. Bei Höchstgeschwindigkeiten ermöglicht der Scanner die präzise Erkennung von Holzfehlern wie Verfärbungen, Risse oder den Befall von Insekten. Entsprechend der qualitativen Erscheinung wird das Schnittholz anschließend in verschiedene Qualitätsklassen eingeteilt. So weit, so nützlich – für die richtigen Einstellungen der Maschine sorgen allerdings nach wie vor Menschen, die verschiedenste Parameter berücksichtigen.

Lucia Wolkersdorfer hat am neuen Produktionsstandort für Brettsperrholz (CLT) in Schlitz zusammen mit der Produktion Qualitätskriterien für den Farb- und Röntgenscanner zur Qualitäts- und Festigkeitssortierung erarbeitet. Sowohl im Bereich der maschinell unterstützten Sortierung als auch im Bereich rein visueller Sortierung durch hochqualifizierte Sortierer müssen stichprobenartige Kontrollen, sogenannte Nachsortierungen, durchgeführt werden. Ziel ist stets die Einhaltung des gruppenweit gültigen Sortierblatts. „Zeigen die Auswertungen, dass gewisse Sortierfehler an einem Standort besonders häufig auftreten, können wir mit konkreten Schulungen reagieren“, erklärt Wolkersdorfer den Ansatz, die Mitarbeiter zu begleiten und methodisch kompetent zu unterstützen.

Für Andreas Schmid bildet die Scanner-Technologie den Schlüssel für eine optimale Materialausbeute und maximale Qualität. So kann die Technologie bereits dazu eingesetzt werden, um das Rundholz optimal in das Sägeaggregat einzudrehen. Derart kontrollierte Qualität vom ersten Arbeitsschritt an beeinflusst alle weiteren Verarbeitungsprodukte positiv, wie Schmid ausführt: „Ziel ist es, das richtige Produkt für die jeweilige Veredelungsstufe zu verwenden, um die Maschinenauslastung zu optimieren, weniger Ausschussware zu produzieren und ein homogenes Endprodukt zu erzeugen."

„Davon profitieren alle Kunden und wir heben uns im Wettbewerb ab.“

Vereinte Schlagkraft von Mensch und Maschine

Pfeifer verfolgt die Umsetzung eines modernen Qualitätsmanagements nach ganzheitlichen Prinzipien. Fehler sollen frühzeitig – noch vor einer möglichen Reklamation – erkannt werden. „Wir möchten, dass mit den Ergebnissen unserer Analysen gearbeitet wird. Wenn alle Beteiligten erkennen, dass Qualität nicht nur Arbeit bedeutet, sondern großen Nutzen bringt, machen wir den entscheidenden Schritt voran“, erklärt Wolkersdorfer. Kollegin Mehlan formulierte es ähnlich: „Wir möchten keine Standards und Prozesse vorgeben, die in der Praxis nicht gelebt und umgesetzt werden. Daher sprechen wir auch direkt in der Produktion mit den Mitarbeitern über bewährte und verbesserungsfähige Abläufe.“

Modernste Produktionsanlagen und erfahrene Mitarbeiter mit einem Auge für Details garantieren die erstklassige Qualität der Pfeifer-Produkte.

Trotz des großen Optimierungspotenzials durch technische Innovationen bleibt Holz nämlich ein Naturprodukt und der Mensch ein wesentlicher Faktor für wirtschaftlichen Erfolg und zufriedene Kunden: „Wir setzen z.B. auf Produktschulungen im Vertriebsinnen- und Außendienst, um die Mitarbeiter für realistische Produktbeschreibungen quer durch das gesamte Sortiment zu sensibilisieren“, so Wolkersdorfer.

In diesem Verständnis von Qualitätsmanagement gehen Technologie und Mensch Hand in Hand. Die technologische Aufrüstung am Puls der Zeit wird auch in der Holzindustrie zur Conditio sine qua non, was vor allem bei altgedienten Strukturen einen grundlegenden Wandel zur Folge haben wird. 

Der steigende Frauenanteil und der Bedarf an familienfreundlichen Arbeitsmodellen wird auch die Holzindustrie künftig stark prägen. Wichtigste Voraussetzung für Qualität aber ist und bleibt die Leidenschaft für den Werkstoff Holz, die „Passion for timber“

Zu den Personen

Andreas Schmid

absolvierte in Rosenheim den Sägewerksmeister und qualifizierte sich weiter zum technischen Betriebswirt. Nach einem 4-jährigen Auslandsaufenthalt als Produktionsleiter arbeitete er 13 Jahre in einem namhaften deutschen Sägewerkskonzern in der Position des Werksleiters und später Geschäftsführers. Nach zwei Jahren als Werksleiter bei Pfeifer in Unterbernbach übt er diese Position seit Juni 2019 am Standort Lauterbach aus. Besonders am Herzen liegt ihm die gezielte Standortentwicklung, in die er Ideen und Potenzial aller MitarbeiterInnen einbinden möchte. Als Leiter des Expertenzirkels Säge forciert er den regelmäßigen Austausch zwischen allen Werksleitern, um Synergieeffekte zu nutzen. Daraus gewonnene Erfahrungen in puncto Anlagenoptimierung, Know-how-Transfer und Marktbeobachtung kommen ihm als interimistischer Leiter des Qualitätsmanagements zugute.

„Hauptziel unserer Abteilung ist es, das Qualitätsverständnis in allen Ebenen zu etablieren – vom Produktionsmitarbeiter bis zur Geschäftsführung.“

Interimistischer Leiter des Qualitätsmanagements 2019

Diana Mehlan

absolvierte das Masterstudium Forst- und Holzwissenschaft an der TU München und gewann als Praktikantin erste Einblicke in das Pfeifer-Universum. Im Oktober 2017 kam sie als Trainee an den Standort Unterbernbach. Dort durchlief sie eineinhalb Jahre lang sämtliche Abteilungen, u.a. auch den Bereich Klotz, für den sie seit Frühjahr 2019 als Qualitätsmanagerin verantwortlich zeichnet. Ihre Leidenschaft für zukunftsorientiertes Denken und Handeln bringt sie zudem als Mitglied des neu formierten Hybriden Innovationsteams ein.

„Gemeinsam mit den Mitarbeitern möchten wir Standards und Prozesse entwickeln, die in der Praxis gelebt und umgesetzt werden.“

Lucia Wolkersdorfer

ließ dem Bachelor in Forstwirtschaft an der TU München ein Masterstudium an der FH Salzburg / Kuchl folgen, die Masterarbeit erstellte sie in Kooperation mit Pfeifer (Abschluss im Juni 2019). Als frischgebackene Diplom-Ingenieurin für Holztechnologie kam sie an den Standort Imst ins BSH-Werk und brachte sich in Projekte des Qualitätsmanagements ein, bevor sie die Position selbst übernahm. Ihr Aufgabengebiet umfasst das Schnittholz sowie den gesamten Bereich der Weiterverarbeitungsprodukte.

„Wenn alle Beteiligten erkennen, dass Qualität großen Nutzen bringt, machen wir den entscheidenden Schritt voran.“

Thorsten Kaiser

Leiter des Qualitätsmanagements ab 2020

Die Kundenanforderungen sind in den letzten 10 Jahren stetig gestiegen. Gutes Qualitätsmanagement bedeutet für mich, diesen Bedürfnissen zu entsprechen, wobei die Produktivität in der gesamten Wertschöpfungskette nicht außer Acht gelassen werden darf. Für meine neue Position bei Pfeifer bringe ich 25 Jahre Erfahrung in der Holzindustrie mit.