Die Firmengründerin Barbara Pfeifer verlor in den letzten Kriegswirren 1945 ihren Mann. Mit drei Kindern stand sie im Tiroler Imst buchstäblich vor dem Nichts. Ihr Wille zur Behauptung war stärker als der Schicksalsschlag. 1948 gründete sie ein Lohnschnitt-Sägewerk. In der damaligen Zeit – und in einer von Männern durch und durch dominierten Branche – ein Akt einzigartiger Selbstbestimmung.
Was in den Jahrzehnten danach folgte, war eine gemeinsam mit Barbara Pfeifers Söhnen Oskar, Fritz und Bernhard unternehmerische Lebensleistung. Aus dem Familien-Pioniergeist entwickelte sich eines der größten und führenden Unternehmen der europäischen Holzindustrie.
Vom Sägewerk zur Veredelung: Die Brüder Oskar, Fritz und Bernhard beschreiten erstmals den Weg hin zur Veredelung von Schnittholz. Die Wertschöpfung aus Rundholz geht über die reine Lohnsäge-Tätigkeit hinaus. Der Start ist gemacht mit der Produktion von Schalungsplatten in Imst.
Die Firma Pfeifer wächst, expandiert und exportiert. Zusätzliche Ressourcen werden nötig. Der Kauf und in weiterer Folge Ausbau des Sägewerks in Kundl (A) ist die logische Folge.
Der nächste Schritt zur Erweiterung der Produktpalette – die Produktion von ein- und dreischichtigen Massivholzplatten beginnt.
Pfeifer errichtet in Imst das erste BSH-Werk der
Pfeifer Group.
Erstmals werden in Imst Schalungsträger hergestellt.
Pfeifer betreibt in Imst das erste Brettschichtholz-Werk weltweit mit mehr als 100.000 m³ Ausstoß.
Mit der Übernahme des Schalungsplatten-Werkes in Schlitz (D) beginnt eine gleichzeitig sorgsam gelenkte und dennoch dynamisch geführte Wachstumsphase. Es ist die erste mehrerer Übernahmen unter das Dach der Pfeifer Gruppe.
Im Sinne geschlossener Wertschöpfungskreisläufe und optimaler Ressourcen-Nutzung beginnt Pfeifer mit der Produktion von Briketts und Holzpellets aus dem Reststoff Sägespäne.
Die Anton Heggenstaller GmbH mit Sitz in Unterbernbach (D) zählte zu den bedeutendsten unter den Holz verarbeitenden Unternehmen Deutschlands. 2005 gliedert sich das Unternehmen in die Pfeifer Gruppe ein.
Die strategischen Vorteile der Übernahme sind enorm: Pfeifer weitet mit diesem Schritt Know-how, Produktionskapazitäten und Produktpalette maßgeblich aus. Standorte in Bayern und Tschechien arbeiten in logistisch günstiger Nähe zu waldreichen Gebieten.
Hessen ist ein guter Boden für die Holzindustrie. 42% des deutschen Bundeslandes sind mit Wald bedeckt. Die Unternehmensgruppe errichtet deshalb im hessischen Lauterbach ein nagelneues Werk.
Auf dem 50 Hektar großen Betriebsareal entstehen ein nach neuesten Standards konzipiertes Nadelholzsägewerk, ein Öko-Strom-Kraftwerk sowie eine Fabrik für Palettenklötze. Investitionsvolumen: 120 Millionen Euro.
Die Pfeifer Group bündelt das Know-how ihrer Tochtermarken zu einem einheitlichen Erscheinungsbild. Nach einem umfassenden Markenbildungs-Prozess firmieren alle Standorte in Österreich, Tschechien und Deutschland unter dem Namen Pfeifer. Marken-Claim:
Passion for timber.
Die tschechische Region Pilsen hat neben Bier weitere Qualitäten. Holzindustrie ist eine davon. Pfeifer übernimmt von der Haas Gruppe die Gesellschaft „Holzindustrie Chanovice s.r.o.“. Ein neuerlicher Schritt zur Stärkung der Marktposition.
Zu einem strategisch idealen Zeitpunkt erweitert Pfeifer ab Herbst 2019 sein Produkt-Portfolio und positioniert sich am dynamischen Markt für Brettsperrholz (Cross Laminated Timber = CLT). Die erste Ausbaustufe ist auf 50.000 m³ CLT jährlich ausgelegt, die zweite soll die Kapazitäten ab Ende 2020 verdoppeln. Damit hebt sich Pfeifer aus dem Stand unter die Top 5 der CLT-Hersteller weltweit.
Gut 25 Mio. Euro werden dafür in den Um- und Ausbau des Traditions-Standortes Schlitz investiert. Der nahe gelegene Standort Lauterbach dient als zentraler Zulieferer des hochmodernen CLT-Werks.
Die Pfeifer Group ist heute ein familiengeführtes Unternehmen der dritten Generation.