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18.08.2017

Pfeifer Group reaktiviert Standort in Schlitz für neue CLT-Produktion

Die Pfeifer Group hat die Planungsphase für die Errichtung eines Brettsperrholzwerkes am bestehenden Gruppenstandort in D-Schlitz (Hessen) abgeschlossen und beginnt mit den Umsetzungsmaßnahmen.

Die Pfeifer Group schafft im Vogelsbergkreis neue Kapazitäten, um Brettsperrholz-Kompetenz in die Unternehmensgruppe zu integrieren. Die ursprünglich in Lauterbach geplanten Produktionsanlagen werden nun im 15 km entfernten Schlitz errichtet. Den Standort in Lauterbach bauen die Holzspezialisten gleichzeitig als zentralen Zulieferer für Schlitz aus.

Für Pfeifer hat sich die Perspektive eröffnet, zwei unternehmensinterne Anliegen in einem Projektierungsprozess zu vereinen: Den im Frühjahr 2017 stillgelegten Standort Schlitz wieder in Betrieb zu nehmen und gleichzeitig das Werk in Lauterbach noch gezielter auszulasten und somit zu stärken. Die Pfeifer Group hat sich daher entschlossen, die Produktionskapazitäten für die neue Brettsperrholz-Produktlinie von Pfeifer auf zwei bewährte Standorte zu verteilen. Während nun in Schlitz die Produktionsanlagen für das Brettsperrholz (Fachbegriff CLT = Cross Laminated Timber) errichtet werden, profitiert Lauterbach als Zulieferer von Schnittholz ins neue, nur wenige Kilometer entfernte Brettsperrholz-Werk in Schlitz.

 

70 neue Arbeitsplätze im Vogelsbergkreis

Für die Projektentwickler der Pfeifer Group war dies keine leichte Entscheidung, sie fiel aber letztlich zugunsten beider Standorte und somit im Sinne des gesamten Landkreises. „Uns war vor allem wichtig, dass wir Synergien nutzen und in Summe der Vogelsbergkreis profitiert. Wir sind hier seit Jahren beheimatet und haben uns in Form großer Investitionen sichtbar zur Region und ihren Menschen bekannt. Umso erfreulicher ist es nun, dass wir für die bestehenden Anlagen in Schlitz eine Weiterverwendung finden konnten und letztlich an beiden Standorten gemeinsam 70 neue Arbeitsplätze entstehen“, erklärt Gernot Hormeß, Geschäftsführer der Pfeifer Holz Lauterbach GmbH und Verantwortlicher für die deutschen Standorte der Unternehmensgruppe. Pfeifer hat in Schlitz bis Frühling 2017 Schalungsplatten produziert, die dortigen Werksanlagen aber aus betriebswirtschaftlichen Gründen stillgelegt. Den ursprünglich 55 Mitarbeitern wurde damals ein Übernahmeangebot in Lauterbach eröffnet.

 

Variante Schlitz: Nachhaltige Nutzung von Bestandsinfrastruktur

In Schlitz gibt es eine umfassende Infrastruktur, auf welche für die neuen CLT-Produktionsanlagen zurückgegriffen werden kann. Dies ermöglicht es, die Investitionskosten gegenüber dem ursprünglichen Plan erheblich zu reduzieren, in Summe um einen zweistelligen Millionenbetrag.  Zugleich lässt sich das Projekt in kürzerer Zeit realisieren. „In Schlitz gibt es Trocknungsanlagen, Lager- und Produktionshallen sowie andere Infrastruktur, auf die wir zurückgreifen können.

Gleichzeitig bauen wir nicht mehr benötigte Teile des alten Maschinenparks ab und bringen den gesamten Standort auf aktuelle industrielle Standards. Mit der Vergabe der Aufträge beginnen wir im Herbst 2017“, skizziert Pfeifer-Projektleiter Josef Dringel. Der eigentliche Baubeginn in Schlitz ist für Frühjahr 2018 geplant, die Fertigstellung im Frühjahr 2019. Wie ursprünglich geplant entstehen in der ersten Ausbaustufe Produktionskapazitäten von 50.000 m³ CLT. Die zweite Ausbaustufe mit einer Erweiterung auf 100.000 m³ wird unmittelbar danach realisiert.

 

55 neue Arbeitsplätze, Schwerpunkt technische Planung

In Schlitz entstehen durch diese Maßnahmen in der ersten Ausbaustufe 55 neue Arbeitsplätze. Einen Schwerpunkt bilden Kräfte, die dem technischen Ingenieurswesen zuzurechnen sind. „Die Tätigkeiten unterscheiden sich aufgrund der gänzlich neuen Produktlinie in hohem Maße von den bisher gebotenen Arbeitsplätzen. Eine 1:1-Übernahme der ursprünglichen Belegschaft von Schlitz wäre deshalb nicht möglich gewesen“, erörtert Josef Dringel.

 

Lauterbach: Millionen-Investition für „Zuliefer“-Funktion

Das CLT-Werk in Schlitz bezieht seinen Rohstoff künftig in Form von Schnittholz aus Lauterbach. Der Pfeifer-Standort Lauterbach wird deshalb parallel ausgebaut. „Unser Ziel ist es, die Wertschöpfung in Lauterbach zu steigern und unser modernes Sägewerk optimal auszulasten. Das anfallende Sägerestholz verwerten wir im Sinne eines geschlossenen Wertschöpfungskreislaufes in der Produktion von Palettenklötzen und Holzpellets. All dies stärkt in Summe unseren Standort Lauterbach“, so Pfeifer-Geschäftsführer Gernot Hormeß. Das Investitionsvolumen für den Ausbau in Lauterbach beläuft sich auf einen zweistelligen Millionenbetrag, 15 neue Arbeitsplätze entstehen. Weitere Investitionsmittel sind für den Ausbau eines Gleisanschlusses projektiert. „Der Bau eines Bahnanschlusses dieser Größenordnung stellt ein komplexes Unterfangen dar, das den Ausgleich unterschiedlichster Interessenslagen benötigt. Wir bekräftigen allerdings unser Bekenntnis zum Gleisausbau in Lauterbach, dessen Planung wir aktiv weiterbetreiben“, so Hormeß.