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28.07.2021

Weiterentwicklung im Pfeifer-Werk Lauterbach läuft nach Plan

Mit hohen Investitionen sichert die Pfeifer Group die Wettbewerbsfähigkeit des größten ihrer acht Standorte. Wichtigste Projekte aktuell: Zwei neue Qualitätsscanner zur Schnittholzsortierung kommen bereits im Sommer, der neue Kanaltrockner soll noch dieses Jahr in Betrieb gehen und der werkseigene Gleisanschluss verschafft ab Frühjahr 2022 zahlreiche Erleichterungen.

Das holzverarbeitende Werk wurde 2008/09 im Lauterbacher Ortsteil Wallenrod von Grund auf neu errichtet. Seither hat die Pfeifer Group mehr als 180 Mio. Euro in ihren Vorzeigestandort hineingesteckt. Die Hochleistungssägelinie mit einer Vorschubgeschwindigkeit von 150 m/min ermöglicht den Einschnitt von ca. 35 Stämmen pro Minute bzw. einen Jahreseinschnitt von 1.080.000 Festmeter Rundholz. Dieses wird direkt im Werk vollständig zu Schnittholz, Pressspanklötzen, Pellets und Ökostrom verwertet. Mit 245 Mitarbeitern in Wallenrod und weiteren 55 am zweiten hessischen Pfeifer-Standort Schlitz, wo Brettsperrholz (CLT) für den boomenden Holzbausektor produziert wird, ist Pfeifer ein wichtiger Arbeitgeber im Vogelsbergkreis.

Vor über 10 Jahren errichtete die Pfeifer Group in Lauterbach-Wallenrod das Werk von Grund auf neu.

Schnittholztrocknung optimiert

Aktuell zeichnet sich im Werk erneut ein größerer Modernisierungsschub ab. „Der Neubau unseres Kanaltrockners ist im vollen Gange. Die Inbetriebnahme ist für November 2021 geplant“, berichtet Geschäftsführer und Werksleiter Andreas Schmid. Neben der Kapazitätssteigerung um 125.000 m³ bei der Schnittholztrocknung bietet der hochmoderne Trockenkanal weitere Vorteile. Dazu zählen eine höhere Flexibilität und eine schnellere Reaktionszeit, um auf Kundenwünsche reagieren zu können. Im Vergleich zu herkömmlichen, konventionellen Trockenkammern hat der Trockenkanal eine höhere Energieeffizienz. Durch den automatisieren Befüll- und Entleervorgang reduziert sich die Aufheizphase erheblich und hilft so Wärme und elektrische Energie effizient einzusetzen. „Damit trägt das Projekt wesentlich zur Weiterentwicklung und Absicherung unseres Standortes bei“, so Schmid.

Der Bau des neuen Kanaltrockners schreitet zügig voran. Ab November diesen Jahres steigert sich die Trockenkapazität damit um 125.000 m³.

Bei der Schnittholzsortierung ermöglicht neueste Scannertechnologie eine Leistungssteigerung und entlastet die MitarbeiterInnen.

Gleich zwei neue Scanner

Noch im Sommer sollen zwei neue Qualitätsbrettscanner im Querdurchlauf in Betrieb gehen. Eine Investition, die im Rahmen der Digitalisierungs- und Automatisierungsoffensive im Qualitätsbereich der Gruppe getätigt wurde. „Die Scanner werden uns eine belastbare Datenbasis für die Qualitätseinstellungen liefern. Darüber hinaus ermöglichen sie eine Leistungssteigerung in der Produktion und entlasten zugleich unsere Mitarbeiter“, erklärt Schmid. Weitere Verbesserung bringt gegen Ende des Sommers die Inbetriebnahme einer vollautomatischen Folierung der Schnittholzpakete.

Bahnanschluss ab April 2022

Die im Dezember 2019 begonnenen Bauarbeiten für den werkseigenen Gleisanschluss liegen trotz coronabedingter Hürden weiter im Zeitplan. „Der Antransport von Rundholz und Abtransport von Schnittholz wird ab Anfang April 2022 gestartet“, freut sich Schmid. Die 1,7 Kilometer lange Bahntrasse in Richtung Wallenrod sichert langfristig die Rohstoffversorgung des Werks auch aus größerem Umkreis. Durch die Verlagerung der Transporte von LKW auf die Bahn werden zudem beträchtliche Mengen an CO₂-Emissionen eingespart. Dies entlastet die gesamte Region und verbessert zugleich die Ökobilanz der Holzprodukte. Die Baukosten von 16 Mio. Euro stemmt die bekannt investitionsfreudige Pfeifer Group mithilfe von Förderungen des Eisenbahnbundesamts und des Landes Hessen.

Zur Pfeifer Group

Die Pfeifer Group zählt zu den traditionsreichsten und wettbewerbsstärksten Unternehmen der europäischen Holzindustrie mit rund 2.000 Mitarbeitern an derzeit acht Standorten in Österreich, Deutschland und Tschechien. Der Firmensitz des familiengeführten Konzerns befindet sich in Imst (Tirol/Österreich). Rund 4 Mio. Festmeter Holz werden jährlich in den vollintegrierten Sägewerken der Gruppe eingeschnitten und entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu Schnittholz und Hobelware, Betonschalungsplatten, Schalungsträgern, Brettsperrholz (CLT), Brettschichtholz, verleimten Massivholzplatten sowie Palettenklötzen, Briketts, Pellets und Biostrom verarbeitet. Exportiert wird in 90 Länder weltweit, rund 90 % des Umsatzes macht Pfeifer jedoch in den europäischen Kernmärkten.